Kiesbolle = großer Kieselstein.
Kieselsteine gibt's im Kies und diesen gab es in der Kieskaut.

Hierzu diese Geschichte:

Kießkauth (Kieskaut) Die Kieskaut in Heßheim entstand nach dem Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieg und diente dem Zwecke des Straßen- und Brückenbaus. Das geht aus einer Aufzeichnung aus dem alten Gemeindebuch unumstößlich hervor.

Hierzu ein wortgetreuer Auszug aus dem Jahre 1742:

"Hochlöblich Hohes Kammergericht!
Nachdem man die versteigte Reparierung der Brücken bei Heßheim von 250 Gulden nach deren in dem unterm 12. April abgehaltenen Steigungsprotokoll ausgedrückten Konditionen und beigefügtem Plan dergestalt ratifiziert hat, dass die bisher um das Ort Heßheim sich ziehende Landstraß oben und unten abgegraben und zog die erhalten durch das Dorf geleitet, so dann die vom Schultheiß zu Heßheim angebrachte dreiviertel Morgen gerichtlich taxiert und dem Gemeinsmann ergapertium Taxondum abgekauft und der Gemeind zur Kiesgrub eingeräumt worden, also hat der Landschreiber zu Freinsheim Brank dem Schultheiß zu Heßheim aufzugeben, damit der Weg von dem Orte Heßheim bis unten an die Brücken gegen Worms in solche Breite gestellt werde damit zwei beladene Wagen sich dürfen bequem ausweichen können, sofort diese also ohne verzögerte Versorgung zu tun, damit die angrenzende unter welcher benannte Niedesheimer zur Reparation durch ihre Gemarkung ziehende Landstraß angehalten werden, da dann auch die Gemeind Heßheim von den Frohnden auf Metz für diesmal befreit bleiben sollen.
Mannheim, den 22. August 1742 Kurpfälzische Hofkammer BV. Reissach"

Dieser Befehl wurde auch zu Anfang des Jahres 1743 in Ausführung genommen und Ende 1745 Straßen und Brücken fertig gestellt. Da viel Material gebraucht wurde, musste der ganze Kiesacker ausgegraben und gesiebt werden. Durch diese Ausgrabungen wurde der erste Stein zur heutigen Kieskaut gelegt. Im Jahre 1793 soll das erste Haus erbaut worden sein und bis 1830 sollen es fünf gewesen sein. So entstand die Kieskaut und mit ihr der "KIES BOLLE".